Sitzen Sie gut? Was die Railjets Neues bringen.

09. 06. 2020

Es wird konstruiert, geschraubt und geschweißt: Der Betrieb in den Werkshallen an einem der weltgrößten Siemens Mobility Fertigungsstandorte im 11. Wiener Gemeindebezirk läuft. Hier entsteht gerade ein Stückchen Mobilität der Zukunft. Oder anders gesagt: 8 Railjets der neuesten Generation.

Schon bald werden sie für die ÖBB auf der Brennerstrecke unterwegs sein. Hier erfahren Sie, worum sich in den neuen Tagzügen alles dreht. Eines sei schon verraten: Es wird sehr bequem!

Grüne Wiese, oder „Greenfield Approach“ nennt sich das, wenn man nichts als Gegeben annimmt. Bei der Gestaltung der Züge verfolgte das Designteam, ein Trio aus ÖBB, Siemens und dem renommierten britischen Designstudio PriestmanGoode, diesen neuartigen Ansatz. Anstatt auf fertiges Standard-Design zurückzugreifen, stellten sie sich also die Frage: Was sind denn eigentlich die Bedürfnisse der Fahrgäste?

Was sie sich wünschen, haben uns die Kundinnen und Kunden zum Glück immer wieder wissen lassen. Damit war eines bald klar: Reisende wollen im Zug mehr Privatsphäre, mehr Komfort und mehr Individualität. Und genau das berücksichtigen die neuen Railjets für den Tagverkehr. Die über 500 Sitzplätze verteilen sich nicht nur auf Großraumwagen, auch die beliebten kleineren Abteile sind zurück. Vor allem Geschäftsreisenden und Familien bietet das mehr Privatsphäre.

Besser sitzen

Und weil es nicht nur darum geht, wo man sitzt, sondern vor allem auch wie, dreht sich bei den neuen Railjets vieles ums bequeme Sitzen. In den neu entwickelten, besonders komfortablen Sitzen gibt es keine vorgefertigten „Schalen“. Sie sind individuell verstellbar, mit Fußstütze ausgestattet und mit einigen Handgriffen lassen sich Doppelsitze zu einer Art Sofa umbauen. Dazu wird die Mittellehne entweder hochgekappt oder versenkt. All das bietet mehr Freiheit für die individuelle Sitzposition und häufigere Positionswechsel, was vor allem bei längeren Reisen gesünder ist. Zusätzlich dazu sind manche Sitze etwas erhöht – damit haben Sie ihr Gepäck immer bestens im Blick: bequem und sicher verstaut direkt unter dem eigenen Platz.

An jedem Sitzplatz, egal ob 1. oder 2. Klasse, gibt es eine Steckdose und eine USB Lademöglichkeit. In den Reihensitzplätzen kommt noch eine Induktionslademöglichkeit dazu, es kann also kabellos geladen werden. In der 1. Klasse sitzt man außerdem auf hochwertigem Leder und umgeben von Echtholz.

Unterhaltung unterwegs

Ein modernes Fahrgastinformationssystem, kostenfreies WLAN und verbesserte Mobilnetzverbindungen sorgen schließlich dafür, dass die Reise auf der Brennerstrecke von München über Innsbruck nach Verona, Bologna und Venedig bestimmt wie im Flug vergeht – auf dieser Strecke werden die neuen Railjets nämlich vorerst unterwegs sein.

Zu einer angenehmen Reise gehört natürlich auch die entsprechende Verpflegung. Im Bordrestaurant gibt es 6 Sitze auf Bistrobänken und dazu 6 Plätze an der Bar. Wer lieber am eigenen Sitzplatz jausnet, kann sich in einer von mehreren Snackzonen im Zug an einem der Snack- und Heißgetränkeautomaten versorgen – hier gibt es übrigens auch das ein oder andere nützliche Reiseutensil wie zum Beispiel Kopfhörer.

Reisen ohne Hindernisse

Die Züge erfüllen nicht nur die gültigen EU-Vorgaben zum barrierefreien Reisen, die ÖBB haben sich auch mit dem Österreichischen Behindertenrat (ÖBR) abgestimmt und das Konzept für Menschen mit Behinderung optimiert und bestmöglich an ihre Bedürfnisse angepasst. So wurden in den neuen Railjets zum Beispiel die Tische im PRM-Sitzbereich vergrößert. In 7 von 9 Wagen ist ein barrierefreier Niederflureinstieg möglich. Die Toiletten in den Niederflurwagen sind vom Niederflursitzbereich natürlich ohne Stufen zu erreichen. 

Auch für alle, die gerne ihr Fahrrad mit auf die Reise nehmen, haben wir gute Neuigkeiten: Auf den insgesamt 6 Stellplätzen entfällt dank Schlaufen zum Fixieren das mühsame Hochheben Ihres Fahrrads – vor allem für E-Biker eine wichtige Verbesserung. Natürlich können Sie auch Ihre Ski bzw. Ihr Snowboard verstauen. Alle Stellplätze befinden sich in einem Niederflurwagen und können bequem über eine Fahrradrampe erreicht werden.

Reisen in Rot-Weiß-Rot

Bevor die Reise in den neuen Railjets im Frühjahr 2024 schließlich losgeht, noch einmal zurück zur Werkshalle von Siemens in Wien Simmering. Auch wenn wir bei der Fertigung natürlich mit einigen internationalen Zulieferern zusammenarbeiten, bleibt ein Großteil der Wertschöpfung hier in Österreich: In jedem neuen Railjet steckt das Know-how von rund 1.000 österreichischen Klein- und Mittelbetrieben.