Welche Maßnahmen sind nötig, um das Thema Nachhaltigkeit gesellschaftlich zu verankern und Bewusstsein zu schaffen?
Wir müssen bei den Jüngsten anfangen: Klima- und Umweltschutz muss ein zentrales Thema in den Lehrplänen der Schulen sein. Denn was nützen uns Integralrechnungen, wenn unsere Lebensgrundlage und unser Heimatplanet vor dem Ende steht? Aber selbst die Politik braucht Nachhilfe: Sie muss endlich entschlossen handeln. Und auch die Wirtschaft muss ihren Wertekompass neu auszurichten – Naturerhaltung statt Bodenausbeutung, produzieren für Bedürfnisse statt für Profite, soziale Gerechtigkeit statt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auszupressen.
Was können Unternehmen/UnternehmerInnen tun, um Arbeitsplätze nachhaltiger zu gestalten?
Es reicht nicht aus, dass Konzerne Glühbirnen gegen LED-Lampen tauschen oder Bienenstöcke aufs Dach stellen. Jedes Unternehmen muss sich die Frage stellen, ob seine Waren und Dienstleistungen zur Lösung der Klimakrise beitragen oder das Problem weiter anheizen. Für eine klimafreundliche Zukunft brauchen wir eine grundlegende Transformation, vor allem in Branchen wie etwa Verkehr oder Energie.
Was kann man in seinem Alltag ändern, um einen nachhaltigen Impact zu bewirken?
Jede und jeder kann auch im Alltag etwas zum Klimaschutz beitragen: Auf Ökostrom wechseln, öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder regional und biologisch einkaufen. Wir dürfen aber die Verantwortung nicht auf die Einzelnen abwälzen: Die Politik muss für Rahmenbedingungen sorgen, damit Klimaschutz für alle leistbar und einfach möglich ist. Das gilt es auch einzufordern: mit einer Unterschrift beim Klimavolksbegehren, auf Klimastreiks oder einem öffentlichen Bekenntnis für Klimaschutz.
Was bedeutet ökologische Courage für euch?
Sich mutig, leidenschaftlich und gewaltfrei für eine lebenswerte, klimafreundliche und sozial gerechte Zukunft einzusetzen. Wir stellen uns all jenen entgegen, die die unsere Erde ausbeuten, Tieren ihren Lebensraum rauben und Menschen unterdrücken.