Für Alfred Nusser ist das aber noch nicht genug. Für ihn zählt nicht nur das Aussehen, sondern auch der richtige Sound. Seit etwa 10 Jahren versucht er, die echten Geräusche von Lokomotiven auf Miniaturzüge zu übertragen und so die Modellbauwelten zum Klingen zu bringen.
Anderer Maßstab
Alfred Nusser ist seit den Neunzigerjahren Triebfahrzeugführer bei den ÖBB, zuerst auf der Südbahn und aktuell auf der Strecke zwischen Bruck an der Leitha und Wien. Über die Jahre lernte er zahlreiche unterschiedliche Loks kennen und dabei auch wie sie klingen. Die Geräusche der Turbogetriebe oder die Klänge der Drehzahlstufen der Triebmotoren wurden zu vertrauten Melodien mit einem unverwechselbaren Charakter.
„Ich kenne eigentlich fast jede österreichische Lokomotive am Klang, auch wenn ich sie nicht sehe,“ ist er sich sicher und erinnert sich dabei an sein erstes prägendes Zugerlebnis. Das war nämlich der schrille Pfiff einer Dampflokpfeife, die er als kleiner Bub auf der Strecke Mürzzuschlag-Neuberg betätigen durfte. Da wusste er, dass er Lokführer werden wollte.
Als er mit einem Freund vor 10 Jahren eine Modellbauaustellung besuchte, wo eine sogenannte Soundlok vorgestellt wurde - eine Minilokomotive mit einem eingebauten Sounddecoder - traute er seinen Ohren nicht. Was hier aus den Minilautsprechern des Zuges zu hören war und angeblich echte Zuggeräusche sein sollten, hatte so gar nichts mit dem zu tun, was er aus dem Zugbetrieb kannte. Rasch kam er zum Schluss, es besser machen zu wollen. Schließlich war er ja vom Fach.