Hochwürden und die Pfarrgartenbahn

27. 06. 2021

Pater Christian hat bereits über 3.000 Menschen in seinem Pfarrgarten willkommen geheißen. Was an diesem so besonders ist? Vor allem die 60 Meter lange Modelleisenbahnstrecke.

Schon im Jahr 2014 hat Pater Christian mit der Streckenplanung seiner elektrischen Eisenbahn begonnen und meint: „Wenn dich einmal die Leidenschaft der Eisenbahn packt, dann kannst du nicht mehr loslassen.“ Zu seinem 70. Geburtstag bekam er dann von Freund:innen und Verwandten Unterstützung für seinen großen Traum: die eigene Modelleisenbahnanlage im Pfarrgarten.

Ein „bahntastischer“ Garten

Bereits in seiner Kindheit hat Pater Christian die Leidenschaft zur Eisenbahn für sich entdeckt, doch nach dem Krieg gab es nicht die Mittel. Sein Traum war auf Eis gelegt. Auch Jahre später hat ihn der Wunsch nicht losgelassen. Immer wieder baute er Modelle für Bahnfreund:innen, eine eigene Anlage stand damals aber noch in den Sternen.

Als er vor Jahrzehnten nach Ravelsbach kam, war es ihm ein großes Anliegen, den Pfarrgarten für alle zu öffnen. Gemeinsam mit der Gemeinde ist nun aus dem Garten ein Pfarr- und Kulturzentrum entstanden. Die Hauptattraktion ist und bleibt allerdings die 60 Meter lange Modelleisenbahnstrecke. Insgesamt wurden 180 Meter Schienen verbaut – Blumen, kleine Häuschen und Figuren gibt es zahlreich. Auch einige ungewöhnliche Dinge haben ihren Platz gefunden, die man in solch einer Anlage nicht vermuten würde. So hat Pater Christian eine gotische Steinstücke und Orgelteile in seiner Anlage verbaut. Auch eine kleinere Indoor-Anlage steht den Gästen offen. Hier bietet er Kindern am Tag der offenen Tür sogar die Möglichkeit, selbst die Bahn zu steuern. Für die Bahnfans von morgen quasi!

Ein unschlagbares Team

Mittlerweile ist er pensioniert und kann sich voll und ganz seinem Hobby widmen. Wie die meisten von uns, wünscht sich Pater Christian eine sinnvolle Beschäftigung. Durch das Arbeiten an seiner Modelleisenbahn kann er ein sichtbares Ergebnis in Händen halten. Fertig ist die Anlage jedoch noch lange nicht, es gilt vor allem „alte Fehler“ auszubessern – wie er meint.

Im Laufe der Jahre wurden ihm von Freund:innen und Verwandten immer wieder Modelleisenbahnen geschenkt. Seine Dankbarkeit zeigt er, indem er die Garnituren nach den Schenker:innen benennt. Pater Christian weiß, dass er sich immer auf die Hilfe seines Teams verlassen kann. Stolz stellt er Lukas, Martha, Ivan und Sepp vor. Im Team hat jede:r eine eigene Aufgabe und gemeinsam sorgen sie dafür, dass stets alles „auf Schiene“ ist.

Das Bauen von Modelleisenbahnen ist mittlerweile ein fixer Bestandteil in seinem Leben. Oft hat ihm sein Hobby schon bei der Bewältigung von Krisen geholfen, so auch bei der Corona-Pandemie. Denn es gibt immer etwas zu tun. Ob es nun der Austausch oder die Reparatur der Gleise und Garnituren ist, oder die Feldhasen, welche sich in den Garten geschlichen haben und ihn nun auf Trab halten. 

Pater Christian hat noch vieles für seine Modelleisenbahn geplant. Wir sind jedenfalls gespannt und freuen uns schon darauf zu sehen, was sein nächstes großes Projekt sein wird.

Übrigens: Ihr kennt jemanden, der eine tolle “Gleisgeschichte” zu erzählen hat? Dann meldet euch per Mail an: social-media@oebb.at