Archäologische Fundstücke entlang Koralmbahn
08. 01. 2020
Im Rahmen der Bauarbeiten entlang der Koralmbahn wurden gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und archäologischen Landesstellen zahlreiche Ausgrabungen durchgeführt.
08. 01. 2020
Im Rahmen der Bauarbeiten entlang der Koralmbahn wurden gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und archäologischen Landesstellen zahlreiche Ausgrabungen durchgeführt.
Die Fundstücke wurden regelmäßig an die Landesmuseen übergeben. Dieser Tage fand die letzte Übergabe auf steirischer Seite statt: dem Burgmuseum Deutschlandsberg werden 750 Kisten mit bis zu 200 Fundstücken übergeben.
Großbauprojekte wie die Koralmbahn leisten einen wichtigen Beitrag zur Landesgeschichtsforschung. Denn der Bau der Koralmbahn erfolgt auf historischem Boden. So gab es etwa im Lassnitztal einen archäologischen Sensationsfund: Eine Siedlungslandschaft aus der Römerzeit mit Plätzen, Gräbern und einer 26 Kilometer langen Römerstraße.
Im weiteren Verlauf konnten mehr als 4.000 Funde aus der späteren Jungsteinzeit, Bronzezeit, Laténezeit, Römerzeit und dem frühen Mittelalter registriert werden. Die Funde reichten von Siedlungen und Grabbauten über Schmuck, Waffen und Werkzeuge. Teilweise brachten sie völlig neue Erkenntnisse zur Siedlungsgeschichte der Weststeiermark ans Tageslicht.
Dauerhaft übergeben wurde dieser Tage ein so genannter Fundkomplex aus dem Bereich zwischen Wettmannstätten und Deutschlandsberg. Dabei handelt es sich um rund 750 Kisten mit bis zu 200 Fundstücken, etwa Haushaltsgegenstände, Schmuck und Metallgegenstände. Das entspricht etwa 60 m³ an archäologischen Funden. Highlight dieses Fundkomplexes ist ein großer Töpferofen aus der Latenezeit. Eine Replik davon soll künftig auch am neuen Bahnhof Weststeiermark zu sehen sein. Es wird die letzte große Übergabe auf steirischer Seite von Funden entlang der Koralmbahn sein. Bereits in den Jahren zuvor wurde ein Fundkomplex dem Universalmuseum Joanneum in Graz übergeben.
Der Bahnbau erfordert bereits im Vorfeld der Bauarbeiten archäologische Erkundungen der Trasse. Es werden gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und den archäologischen Landesstellen sogenannte „Verdachtsflächen“ definiert, wo archäologische Fundzonen vermutet werden. Rechtzeitig vor Baubeginn werden diese Verdachtsflächen untersucht, um historische Bodendenkmäler für die Nachwelt zu erhalten.