Underground-Tipps: 5 Touren in Europa
31. 10. 2023
Die Städte Europas machen auch unterirdisch überirdisch viel Spaß. Wir haben die besten Tipps für die mystischen Unterwelten von Wien, Paris, Berlin, Prag und Zagreb.
31. 10. 2023
Die Städte Europas machen auch unterirdisch überirdisch viel Spaß. Wir haben die besten Tipps für die mystischen Unterwelten von Wien, Paris, Berlin, Prag und Zagreb.
Ganz tief abtauchen: Die europäischen Städte bieten auch dunkle Geheimnisse – in Form von Tunneln, Bunkern, Gängen, Kanalsystemen und Katakomben. Wir haben für eure Reise nach Wien, Paris, Berlin, Prag und Zagreb die besten Tipps für Underground-Touren gesammelt. So könnt ihr beim nächsten City-Trip eine etwas andere Seite der jeweiligen Stadt kennenlernen.
Anreiseinfos: Mit der ÖBB Sparschiene steht euch Europa offen! So geht's tagüber oder mit dem Nightjet schnell und bequem zur Underground-Tour.
Mysteriöse Keller, verborgene Schächte und unterirdische Bunker: Bei den Wiener Untergrund-Touren unter den Gebäuden des 1. Bezirks warten viele düstere wie gruselige Ecken der Stadt darauf, von euch entdeckt zu werden. Diese Touren sind nichts für Zartbesaitete! Wer tief abtauchen möchte, kann ab Mai 2023 auch wieder die Original-Drehorte des Kult-Films „Der Dritte Mann“ im Wiener Kanal besuchen. Die Kanaltour ist ein Spaziergang in der „Stadt unter der Stadt“.
Unser Geheimtipp: Die unterirdische Virgil Kapelle ist neben der berühmteren Kapuzinergruft und den Wiener Katakomben im Stephansdom noch eher unentdeckt geblieben. Im Jahr 1220 erbaut und 1973 beim Bau der U-Bahn entdeckt, könnt ihr hier nicht nur den faszinierenden Sakralraum, sondern auch eine Ausstellung über das mittelalterliche Wien bestaunen.
Über eine Zeitspanne von fast 2.000 Jahren lieferte der Untergrund von Paris jene wertvollen Steine, die für den Bau der Stadt erforderlich waren. So entstand ein unterirdisches Stollennetz von 300 Kilometern Länge – die Katakomben von Paris, die ihr bei einer Underground-Tour erkunden könnt. 20 Meter unter der Erde und entlang eines gigantischen Labyrinths entdecken Gäste auch das „Beinhaus“ mit den Überresten mehrerer Millionen Pariser:innen, nachdem viele Friedhöfe aufgelassen wurden. Seit 1809 für die Öffentlichkeit zugänglich, erzählt dieser Ort die bewegte Geschichte der Metropole aus einer anderen Perspektive: Die Unterwelt wurde u. a. von Schmugglern genutzt, Verfolgten bot sie in Revolutionsphasen Verstecke, in friedlichen Zeiten diente sie der Champignonzucht.
Anreise: Seit 2021 verbindet der ÖBB Nightjet Wien über Salzburg und München mit Paris.
So nennt sich der Verein, der hinter den besten Untergrund-Touren in Berlin steht. Dafür wurde der Berliner Unterwelten e.V. mit der „Silbernen Halbkugel“ belohnt, der höchsten Auszeichnung des Denkmalschutzes. Sitz ist die Luftschutzanlage im U-Bahnhof „Gesundbrunnen“, wo das Unterwelten-Museum u. a. Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkrieges zeigt. Weitere Räume geben Preis, was es noch so alles im Untergrund gab – die Rohrpost, ein Brauereikeller und das Abwassersystem. Interessant ist die Führung durch den AEG-Tunnel: Ab 1896 errichtete die „Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft“ südlich des Humboldthains eine Großmaschinenfabrik – um diese besser anzubinden, baute man einen 295 Meter langen Tunnel samt Elektro-Zügen.
Anreise: Wer nach Berlin will, kann sich ab Wien oder Graz für eine Tages- oder eine Nachtverbindung entscheiden.
Eine Stadt unter der Stadt? Ja, tatsächlich versteckt sich ein mittelalterliches Prag unter den Häusern der heutigen Altstadt. Vor rund 800 Jahren wurde die ganze tschechische Stadt begraben und eine neue darauf gebaut. Bei verschiedenen Underground-Touren können die unterirdischen Tunnel, Gänge und Räume aus dem 12. Jahrhundert entdeckt werden. Wer es geheimnisvoll mag, der sollte die „Geister und Legenden“-Tour nicht verpassen, bei der auf dunklen Pfaden die grausamen Geschichten und gruseligen Begebenheiten aus der Stadtgeschichte erzählt werden. Die Stopps des kostümierten Geisterführers, der Besucher:innen auch in ein verstecktes Alchemistenlabor führt, sind u. a. eine Folterkammer.
Anreise: Tagsüber fährt der Railjet von Graz über Wien nach Prag!
Der Grič-Tunnel ist ein etwas verstecktes Highlight in Zagrebs Oberstadt (dem Viertel Gornji Grad), das ihr unbedingt entdecken solltet. Die unterirdische Destination ist Teil eines mysteriösen Tunnelnetzes, das heute als Sehenswürdigkeit und Event-Location genutzt wird. Erbaut im Jahr 1943 fanden die Menschen hier Schutz während der Kriege, seit 2016 ist der restaurierte, 350 Meter lange Tunnel auch ein beliebter Ort für Märkte und Ausstellungen.
Anreise: Täglich gibt es ab Wien und Graz eine Verbindung nach Zagreb.