5 Gründe für den Schienengüterverkehr

25. 04. 2024

Obwohl die Bahn ressourcenschonend und sicher unterwegs ist wie kein anderes Transportmittel, erbringt sie im Güterverkehr Meisterleistungen: Die Bahn ist ein wahres Multitalent und dem Lkw in vielen Punkten überlegen. Warum der Weg in die Zukunft des Güterverkehrs über die Schiene führt, erklären wir euch in diesem Beitrag. 

Derzeit stammen etwa zehn Prozent aller Emissionen aus dem Transportsektor. Um den stetig wachsenden Transportbedürfnissen gerecht zu werden, dem Klimawandel entgegenzutreten und gleichzeitig die Lebensqualität zu verbessern, muss der Verkehr stärker auf die Schiene verlagert werden. Besonders im Güterverkehr zeigt die Bahn ihre Vorzüge. Welche das sind, haben wir in fünf Argumenten zusammengefasst. 

Nachhaltigkeit: Die Schiene ist das umweltfreundlichste Transportmittel.

Die Bahn ist emissionsarm und effizient unterwegs. Allein die Rail Cargo Group (RCG) spart mit ihren Güterverkehrsleistungen jährlich österreichweit rund eine Million Tonnen CO2-eq ein. Der Grüne Bahnstrom, der die Wagen in Fahrt bringt, stammt in Österreich seit 2018 zur Gänze aus erneuerbaren Quellen – hauptsächlich aus Wasserkraft, Windkraft und Fotovoltaik. Die RCG bietet sogar Verkehre an, deren vorgelagerte Emissionen durch Klimaschutzprojekte kompensiert werden und die daher einen verschwindend kleinen ökologischen Fußabdruck aufweisen. Auch wegen des geringeren Rollwiderstandes von Rad und Schiene fährt die Bahn sechs Mal energieeffizienter als ein Lkw. 

Lebensqualität: Die Bahn lässt verkehrsgeplagte Regionen aufatmen.

Staus kosten nicht nur Zeit, sondern verursachen auch unnötige Emissionen und Lärm. Besonders auf der Brennerachse trägt die Bahn zur Transitentlastung bei. Dank der ROLA (Rollende Landstraße) fahren auch Lkw in diesen Zonen Bahn, indem sie für Teilstrecken auf Sattelzüge verladen werden. Weniger Straßenverkehr bedeutet weniger Lärm und bessere Luft für die Bewohner:innen der Region. Und da Lärm sogar gesundheitsgefährdend sein kann, statten wir unsere Züge zusätzlich mit „Leisen Sohlen“ aus. Dieses neue Bremssystem hält die Laufflächen glatter und vermindert die Rollgeräusche.

Flächenverbrauch: Maximale Effizienz braucht minimalen Platz.

Der Verkehr zählt zu den größten „Flächenfressern“, denn Straßen und Parkplätze nehmen mit jedem Tag mehr Platz in Anspruch. Gemessen an der Beförderungsleistung ist der Bodenverbrauch durch die Schiene um ein Vielfaches geringer als durch den Straßenverkehr. So kann die wachsende Verbauung unserer Landschaften wirksam bekämpft und mehr Platz für Natur und Mensch erhalten werden. 

Leistungsfähigkeit: Die Bahn meistert auch schwierige Transportaufgaben.

Ob Stahlträger oder Baumstamm: Im Transport großer und schwerer Sendungen über lange Strecken hat die Bahn die Nase vorne. Oft können Güter, aufgeteilt auf mehrere Wagen, mit einem Ganzzug transportiert werden. Generell ist der Transport per Bahn aber auch schneller als das Schiff, billiger als das Flugzeug und umweltfreundlicher als beide zusammen. Da Verkehrsbehinderungen wie Staus und Unfälle auf der Schiene kaum ein Thema sind, ist der Schienengüterverkehr auch weniger störanfällig und erreicht zuverlässiger sein Ziel.

Kosten und Sicherheit: Weniger externe Kosten für die Gesellschaft

Der umweltschonende und sichere Schienenverkehr verursacht sechs Mal weniger externe Kosten verglichen mit dem Straßenverkehr. Darunter sind Folgekosten zu verstehen, die zwar vom Verkehr verursacht, jedoch von der gesamten Gesellschaft getragen werden müssen – etwa über Investitionen in den Lärmschutz, Unfallkosten oder Kosten aufgrund von Umweltverschmutzung und Klimawandel. Diese sinken sogar auf den neunfachen Faktor, wenn Vor- und Nachlauf auf der Schiene miteinbezogen werden. Teilweise kommen diese Summen auch erst auf zukünftige Generationen zu. Besonders gefährliche Güter wie leicht entflammbare Flüssigkeiten oder Gase sind außerdem auf der Bahn sicherer unterwegs. Mehr Güterverkehr auf der Schiene kommt also uns allen zugute.