Priorität Nummer eins: Sicherheit leben!

23. 11. 2021

Gemeinsam leisten wir bei den ÖBB 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, zwölf Monate im Jahr Beeindruckendes. Dabei steht eines für uns an oberster Stelle: die Sicherheit.

Genauso wie wir für unsere Kund:innen sicher und zuverlässig da sind, tragen die ÖBB als Arbeitgeber die Verantwortung dafür, dass die Mitarbeiter:innen nach jedem Arbeitstag gesund nach Hause kommen. Damit das so bleibt, leben wir Sicherheit bei jeder Tätigkeit. Sie ist fester Bestandteil unserer Identität und seit 2019 mit dem Unternehmenswert „Sicherheit leben” auch in unserer Wertelandschaft verankert.

Sicherheitskultur als Rückgrat

Bei den ÖBB bedeutet Sicherheit, Gefahren bei der Berufsausübung für alle Mitarbeiter:innen so weit wie möglich zu reduzieren, einen sicheren Eisenbahnbetrieb zu gewährleisten und auf den Schutz vor kriminellen Aktivitäten zu achten. Dabei spielt die Sicherheitskultur eine entscheidende Rolle. „Die Sicherheitskultur beschreibt die Art und Weise, wie Sicherheit am Arbeitsplatz organisiert und gelebt wird“, so Zsófi Berkes, Konzernkoordinatorin Sicherheitskultur. „Sie spiegelt subjektive Einstellungen, Überzeugungen, Wahrnehmungen und Werte von Führungskräften und Mitarbeiter:innen in Bezug auf die Sicherheit wider. Eine gelebte Sicherheitskultur ist somit das Rückgrat der Sicherheitsleistung.“

Konzernkoodinatorin Zsofi

© ÖBB / Knopp

In den letzten Jahren haben wir den Unternehmenswert „Sicherheit leben“ im Team-Ziel-Dialog-Prozess sowie in den Instrumenten der Personalentwicklung (z. B. Mitarbeiter:innengespräch und -befragung) festgehalten. Im Zuge der Weiterentwicklung der Sicherheitskultur wurde bei den ÖBB Awards die neue Kategorie „Sicherheitsvorbild des Jahres“ eingeführt.  Dieser Preis wurde im März 2020 erstmals vergeben und die Technische Services Werkstätte in Krems für mehr als 2.500 unfall-freie Tage ausgezeichnet. Und bei den diesjährigen DreamTeams gibt es die Kategorie „Achtsamkeit“ – angelehnt an den Wert „Sicherheit leben“.

Sicherheit weiterentwickeln

Rund um den Unternehmenswert „Sicherheit leben“ sind wir gerade dabei, Werkzeuge, Trainings und Kampagnen weiterzuentwickeln und konzernweit zu etablieren. Wir wollen als Individuen, aber auch als Konzernfamilie aus unseren Fehlern lernen und eine positive Melde- und Dialogkultur zu sicherheitsrelevanten Themen entwickeln. Zusammen mit gezielten Schwerpunkten wie der Weiterentwicklung der Systeme zur Fehlerklassifizierung (FKS) und zur Ursachenidentifikation (URIS) wollen wir uns bis 2024 bei den maßgebenden Kennzahlen verbessern, um so zu den Top fünf der sichersten Bahnen in Europa zu gehören. Denn Sicherheit ist für die ÖBB oberstes Gebot – das gilt für den Betrieb, die Arbeit, das öffentliche Umfeld sowie für die anvertrauten Güter und Informationen. Das ist die Basis für das Vertrauen unserer Mitarbeiter:innen und Kund:innen.

Sicherheit als Investition

Sicherheit ist immer auch eine Investition in die Zukunft. Dementsprechend entwickeln wir die Sicherheitsleistung im ÖBB Konzern konsequent weiter. Die zugehörigen Initiativen betreffen die Bereiche Technik, Organisation und Mensch. Beispielsweise wurde 2020 eine Warn-App ausgerollt und zu einem wichtigen, kurzfristig umsetzbaren Sicherheitsbaustein. Dieses Unterstützungssystem macht Triebfahrzeugführer:innen beim Anfahren gegen ein Halt zeigendes Signal zusätzlich aufmerksam und zeigt bereits positive Wirkung. „Unser langfristiges Ziel ist es, das Sicherheitsbewusstsein aller Führungskräfte und Mitarbeiter:innen noch weiter zu stärken und damit eine nachhaltige Verhaltens-änderung und Verbesserung der Sicherheitsleistung zu erreichen. Wir alle müssen Vorbilder sein und unsere Unternehmenswerte authentisch leben“, erklärt Mark Topal-Gökceli, Konzernbeauftragter Safety.

Sicherheit leben und die Schlüsselelemente

„Sicherheit leben“ besteht aus drei Verhaltensstandards sowie neun Schlüsselelementen. Gemeinsam mit unseren Kolleg:innen haben wir uns einige dieser Elemente und wofür sie stehen genauer angeschaut:

Zugbegleiterin Fatima

© ÖBB / ZONE Media

Zugbegleiterin Fatime

„Wir Zugbegleiter:innen tragen neben der Betreuung der Reisenden an Bord auch eine sehr hohe betriebliche Verantwortung am Zug und im Bahnhofsbereich – beispielsweise bei der Abfertigung eines Zuges. Dabei muss eine Reihe an Regeln und Vorschriften beachtet werden“, erklärt Fatime.

KFZ-Technik & Systemelektronik-Lehrling Jürgen, Postbus

„Wesentlich für die Risikovermeidung am Arbeitsplatz ist es, die geeignete Schutzausrüstung zu tragen sowie systematisch Ordnung zu halten. Bodenmarkierungen in den Werkstätten zeigen an, in welchen Bereichen große Gegenstände und Geräte abgestellt werden können, um Stolperfallen und die Verletzungsgefahr zu minimieren. Auch der Austausch mit den Kolleg:innen spielt eine große Rolle, um Abläufe geregelt durchführen zu können“, betont Jürgen.

Lehrling Sicherheit

© ÖBB / Wind

Sicherheitskraft Jochen

© ÖBB / ZONE Media

Sicherheitsfachkraft Jochen

„Es ist wichtig, nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere zu achten und Fehler oder mögliche unsichere Handlungen anzusprechen. Der Schutz unserer Kolleg:innen ist wichtig für eine gute und vor allem sichere Zusammenarbeit. Andere vor Fehlgriffen zu bewahren und dafür zu sorgen, dass diese nicht gefährdet werden, schafft ein sicheres Miteinander“, so Jochen.

Fahrzeugtechniker Thomas

„Anhand der stetigen Sicherheitsberichte können Unfälle dokumentiert und analysiert werden. 2021 kam es zu einer Häufung von Handverletzungen durch Klemmen, Quetschen oder Schneiden. Um eine mögliche Ursache dieser Verletzungsgefahren zu beheben, haben wir bei TS Schnittschutzhandschuhe sowie Sicherheitsmesser anstatt der handelsüblichen ‚Stanleymesser’ eingeführt“, verdeutlicht Thomas.

Thomas

© ÖBB / ZONE Media

Fahrdienstleiterin

© ÖBB / ZONE Media

Fahrdienstleiterin Aleksandra

„Wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren. Umso wichtiger ist es, diese offen anzusprechen, um aus unseren Erfahrungen Lehren zu ziehen. Eine offene Fehlerkultur schafft Sicherheit“, erläutert Aleksandra.

Wo der Sicherheitsschuh drückt – und wo er passt

Wir leben Sicherheit jeden Tag. Und dabei möchten wir uns ständig verbessern. Deshalb haben wir als ÖBB an der Umfrage der Europäischen Eisenbahnagentur zum Thema Sicherheitskultur teilgenommen. Wir wollten es genau wissen: In welchen Bereichen sind wir gut unterwegs – und wo müssen wir aufholen?

Wie geht’s jetzt weiter?

Es gilt nun, aufbauend auf den Ergebnissen der Sicherheitskulturumfrage, die bereits bestehenden wirkungsvollsten Maßnahmen zu priorisieren, wo erforderlich weiterzuentwickeln und unter Einbindung der betroffenen Mitarbeiter:innen entsprechend umzusetzen. Wir werden gemeinsam mit euch praxistaugliche und gut anwendbare Lösungen finden. Denn das Ziel ist es, Stärken zu stärken und Schwächen zu schwächen.