Ein Techniker mit TV im Garten

22. 09. 2021

Bei unserem Nachhaltigkeitsblog „Erd & Äpfel“ stellen wir euch heute unseren ÖBB Kollegen Matthias vor. Sowohl im Job als auch privat steht für ihn ein schonender Umgang mit Umwelt, Natur & Umfeld an der Tagesordnung. Er erklärt auch, warum er im Garten mit „Hasen-TV“ abschalten kann.

Die Liebe zur Technik und zum Tüfteln kann Matthias bei kleinen „Bauprojekten“ im Garten gut einsetzen und mit seinem technischen Talent ist der Diplomingenieur mit dem Studium Bauingenieurwesen bei der ÖBB Infrastruktur gut aufgehoben. Ursprünglich im Tunnelbau in der Projektleitung „Koralmbahn 3“ tätig, ist er nun für die Attraktivierung der Ennstal-Strecke zuständig.

An diesem schönen Streckenabschnitt in der Steiermark und Salzburg ist er für den Um- und Ausbau einer 100 Kilometer langen Strecke, mit neun Verkehrsstationen und sechs elektronischen Stellwerken, zuständig. Es geht um mehr Komfort für die Kund:innen, Barrierefreiheit an allen Bahnhöfen, und auch um sichere Verkehrslösungen, wie der Auflösung von Eisenbahnkreuzungen. „Das Ennstal-Projekt war für mich auch persönlich ein berufliches Wachstumsfeld. Das erste Mal kann ich an einem Projekt mitarbeiten, das Bestandsinfrastruktur betrifft. Keine Planung auf der grünen Wiese. Die Kunst ist, zu bauen, während der Betrieb weitergeht“, erklärt Matthias sein berufliches Umfeld. Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Planungsphase, gebaut wird ab 2023.

Der Garten nimmt für Matthias und seine Familie einen großen Stellenwert ein und wird auch als erweiterte Wohnraummöglichkeit gesehen, „im Sommer spielt sich viel im Garten ab“, erklärt er, um dann gleich zu erklären, wie es denn zum „Fernsehprojekt Hasen-TV“ gekommen ist. Er, der eigentlich nie Tiere haben wollte, ließ sich dann doch von seinen Kindern breitschlagen, Kaninchen in die Familie aufzunehmen. Rocky & Trixi sind mittlerweile nicht mehr wegzudenken und – ganz Ingenieur – wurde ihnen eine prachtvolle Hasenvilla erbaut. „Im Sommer liege ich dann in meiner Hängematte unter meinem Lieblingsbaum, der Kirsche, und beobachte die Hasen. Das beruhigt und erdet mich – eben Hasen-TV“, beschreibt Matthias einen perfekten Tag im Garten. Neben vielen Tieren, wie Spechte, Wildtiere und Igel, die die Familie immer wieder zu Besuch hat gibt es noch eine Spezies, die sich in Matthias Garten niedergelassen hat: Arion rufus, auch rote Wegschnecke genannt.

Kollektiver Aufruf für das Zusammenleben mit der roten Wegschnecke

„Ich habe so viele Nacktschnecken im Garten, wie mein Kollege aus dem letzten Interview Kakteen hat“, schmunzelt der gebürtige Grazer. Derzeit leben sie mit ihnen, hätten aber nichts dagegen, wenn sie sich ein anderes Terrain suchen würden. Tipps also gerne willkommen. Womit wir auch schon beim Motto von ihm wären: Denn trotz Rückschlägen gibt er niemals auf, auch wenn er sich derzeit als Schneckenhochburg in der Steiermark bezeichnet. 

Als Bauingenieur lässt er sich auch allerhand einfallen, so hat er seine Hochbeete aus recycelten Materialen gebaut. Denn egal welches Projekt im Leben angegangen wird, er lebt nach dem Grundsatz: Vermeiden vor verwerten, verwerten vor beseitigen oder wegwerfen: „Als unsere Kinder klein waren, baute ich ihnen eine 8 m2 große Sandkiste, inklusive einer LKW-Fuhre voll Sand. Als die Sandkiste nicht mehr gebraucht wurde, bastelte ich zwei Hochbeete daraus und mit Sand habe ich den lehmigen Boden aufgebessert“, so die Erklärung zur Kreislaufwirtschaft im Garten.

Ein „Job mit Sinn“

Matthias ist stolz, Eisenbahner zu sein, denn „es gibt mir einfach ein gutes Gefühl für die Eisenbahn zu arbeiten, einem Unternehmen das für Nachhaltigkeit sorgt.“ Sowieso sei das Thema mit drei Kindern zu Hause im Alltag präsent. „Wir pflegen einen umweltbewussten Lebensstil, ohne das groß thematisieren zu müssen. Nutzen öffentliche Verkehrsmittel, fahren mit dem Rad. Also ich finde, umweltbewusst zu leben ist auch Einstellungssache“, erklärt Matthias seinen Alltag.