So funktioniert der Zugbetrieb

26. 11. 2018

Wer schon einmal eine Reise koordiniert hat, weiß wie viel Aufwand dahintersteckt, unterschiedliche Abläufe, Termine und Routen zu berücksichtigen. So ähnlich, nur in einem größeren Ausmaß, kann man sich den Zugbetrieb vorstellen.

Alles beginnt mit einem Plan

Täglich sind tausende Züge in Österreich unterwegs. Es gilt den Überblick zu bewahren und die Strecken optimal zu nutzen. Dazu wird ein Fahrplan erstellt, der in der Regel ein Jahr gültig ist.

Dieser wird in die Computersysteme der Betriebsführung eingespielt und der genaue Fahrweg wird programmiert: Welche Gleise können befahren, welche Weichen und Signale müssen dafür gestellt werden.

Zug zusammenstellen, putzen, füllen

Reisezugwaggons werden aneinandergekoppelt, gereinigt und vorgeheizt oder gekühlt, ihre Wassertanks werden gefüllt und das Catering wird angeliefert. Nachdem alle Sicherheitschecks durchgeführt sind, steigt das Zugpersonal ein.

Alle einsteigen, Zug fährt ab.

Jeder Fahrgast trägt zur Pünktlichkeit eines Zugs bei, indem er die Ein- und Ausstiege benutzt, die am wenigsten frequentiert sind. So können lange Schlangen vermieden werden und der Zug verlässt den Bahnhof pünktlich.

Sicher unterwegs

In der Betriebsführungszentrale werden die Weichen und Signale gestellt und die Züge so sicher gelenkt.

Schnellzüge fahren bis zu 230 km/h und Güterzüge haben mehr als 2.000 Tonnen und 700 Meter Länge. Der Bremsweg beträgt daher weit mehr als einen Kilometer. Ein Fahren auf Sicht wie im Straßenverkehr ist unmöglich. Deshalb ist jede Strecke in sogenannte Blockabschnitte unterteilt. In jedem Blockabschnitt darf sich nur ein Zug befinden. Jeder Block wird durch ein Signal abgesichert, das wie eine Ampel im Straßenverkehr die Weiterfahrt gestattet oder verbietet.

Warum kann mein Zug nicht auf mich warten?

Wenn es zu einer Verspätung kommt, können Anschlusszüge nicht immer auf die Fahrgäste warten. Denn dadurch würden weitere Züge verspätet werden, was den Fahrplan durcheinanderbringt. Am Ende des Tages hätten noch mehr Fahrgäste ihr Ziel nicht pünktlich erreichen können.

Fortsetzung folgt.

Eine weitere Folge von „zügig erklärt“ gibt’s unter infrastruktur.oebb.at/zuegigerklaert