Störche im Nest

Die ÖBB-Storchenküken sind geschlüpft

04. 05. 2023

Am Bahnhof Perg ist die Brutsaison der Störche nicht nur eröffnet, die Küken sind sogar schon geschlüpft. Die neue Plattform aus Metall sichert das Storchennest am ÖBB Funkmast und scheint ein wohlig warmes Zuhause zu sein.

 

Störche lieben freie Sicht und einen hohen Landeplatz für ihr Nest. Kein Wunder, dass sich ein Storchenpärchen unseren Funkmasten am Bahnhof Perg als Nistplatz auserkoren hat. Um den Lebensraum der geschützten Tiere zu erhalten, haben wir hoch oben auf diesem Mast eine eigene Plattform errichtet. Sie dient als Unterlage für das Nest und schützt die Umgebung vor Verunreinigung. Gleichzeitig gewährleistet sie, dass die Funktechnik weiterhin betriebssicher zur Verfügung steht.

Storchnest
Storchnest

Just in Time für die Brutsaison

Sobald sich Störche ansiedeln, ist das Nest geschützt und muss im Originalzustand bleiben. Also haben wir in Perg eng mit Behörden und Naturschutzorganisationen zusammengearbeitet. Das Ergebnis: Die optimale Lösung für Infrastruktur und Artenschutz.

Bevor die Brutsaison des Storchenpaars im März begann, musste alles erledigt sein. Das bedeutet, das Nest behutsam mit einem Autokran herunterheben und säubern. Die Antennen des Funkmastes demontieren und die speziell angefertigte Plattform in luftiger Höhe auf dem Mast montieren. Danach die Antennen wieder fachgerecht anbringen und zu guter Letzt das gesäuberte Nest auf der Plattform verankern. Viel Aufwand für unsere gefiederten Freunde – aber wir sind eben gut zu Vögeln.

Eine Osterüberraschung

Das Storchenpaar fühlt sich sichtlich wohl – dass könnt ihr übrigens auch unter infrastruktur.oebb.at/stoerche verfolgen. Hier stellen wir aktuelle Fotos zur Verfügung. An Ostern dann die Überraschung: Wir haben 6 Eier entdeckt. Und nicht nur das: inzwischen sind auch alle 6 Storchenbabys geschlüpft.

Babys an Bord… äh im Nest

Das erste Küken ist am 26.04.2023 geschlüpft - nach 37 Tagen Brutzeit, üblich sind bis zu 34 Tage. Beim Schlupf wiegen die Küken zwischen 65 und 85 g und sind in den ersten Stunden noch blind, feucht und von der Schwerstarbeit des Schlüpfens erschöpft. Die Eltern trocknen sie durch ihr wärmendes Gefieder. Sie besitzen kurz nach dem Schlupf noch nicht die Fähigkeit ihre eigene Körpertemperatur zu regulieren. Deswegen müssen sie am Anfang noch von den Eltern gewärmt bzw. vor Regen oder auch übermäßiger Sonnenbestrahlung geschützt werden.

Storchmutter

Elternzeit, du schöne Zeit

Ab nun wartet viel Arbeit für die Eltern. Sobald sich die Küken aus der Schale befreit haben, setzt der Hunger ein und sie sperren den Schnabel auf und betteln um Futter. Da die Störche ihre Nahrung nicht zerkleinern können, bevor sie diese verschlucken, müssen die Eltern jetzt genügend Kleintiere finden, um ihre Jungen satt zu bekommen. Am besten eignen sich dafür Insekten, Larven und Würmer.

Und auch unsere Arbeit ist noch nicht getan, denn das Nest muss immer wieder gereinigt und die Äste gelockert werden, damit nichts zerfällt. Beauftragte Sachverständige übernehmen nach der Brutsaison diese Wartungsarbeiten.